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Archiv-Artikel

das wetter: eine zeitgeschichte

Noch 65 Millionen Jahre nach ihrem Aussterben leben die Menschen in den Mythen der Murmeltiere fort. Es gibt die Legende vom riesigen Lindmenschen, der feuerspeiend das Murmelland tyrannisierte und Jungweibchen fraß, immer wieder gern erzählt wird die Sage vom schönen und starken Murmelfried, der in Menschenblut badete und dadurch unverwundbar wurde, und „Der heilige St. Murmel tötet den Menschen“ ist seit 65 Millionen Jahren eines der beliebtesten Motive in der Kirchenmalerei der Murmeltiere. Auch die Wissenschaft beschäftigt sich viel mit den Menschen, gräbt fossile Politiker, versteinerte Künstler und petrifizierte Lebedamen aus und erforscht Fragen wie: Hatten die Menschen ein Fell? Konnten sie murmeln? Waren sie in der Lage, wie Murmeltiere zu pfeifen, oder wie sonst verständigten sie sich? Konnten sie überhaupt auf allen vieren gehen? Konnten sie schlafen? Die Antworten auf diese drängenden Fragen stehen noch aus. Und deshalb müssen auch Sie, liebe Leser, sich noch mindestens 65 Millionen Jahre gedulden.