das wetter: der renntag :
Der Renntag hatte eines Nachts einen schlimmen Traum, doch er konnte sich nur noch an Fetzen und Bruchstücke erinnern: Rumstelzen im Führring, nervös trippeln, Wettschein ausfüllen, aufsitzen. Bratwurst, Pommes und Bier. Ein Pferdeluftballon fliegt gen Himmel, ein Kind plärrt, das Publikum ruft: „Ooooohhhh!“. Und die Starboxen springen auf, die Pferde sausen heraus, flitzen um die Bahn, ein Jockey fällt herunter, die anderen bleiben oben, es geht um die Kurve, in die Zielgerade, das Publikum feuert an, ein Pferd ist schneller als alle anderen und gewinnt mit einer Nasenlänge, das letzte jagt bist zum Schluss das Feld vor sich her. Abduschen, Gewinn abholen, Siegerehrung, Hafer, Bier, Standpauke vom Trainer, Smalltalk mit dem Besitzer – und dann, endlich aufs Sofa, ein gutes Buch, ein netter Film, wälzen im Stroh, schnarchen. Ende. Aber jetzt, als der Renntag endlich aus seinem Traum erwacht war, da war er ganz erleichtert darüber, dass es in Wirklichkeit viel ruhiger und entspannter zuging. Zufrieden mit sich und der Welt schlief der Renntag wieder ein.