piwik no script img

das portraitBibiana Steinhaus wird wieder geehrt

Bibiana Steinhaus wird mit der Niedersächsischen Sportmedaille ausgezeichnet Foto: Torsten Silz/dpa

Eigentlich kam diese Ehrung deutlich zu spät. Schon 2017 hätte sich leicht eine Menge guter Gründe dafür finden lassen, Fußball-Schiedsrichterin Bibiana Steinhaus mit der Niedersächsischen Sportmedaille auszuzeichnen. Immerhin gelang ihr in jenem Jahr Historisches: Sie leitete am 10. September mit der Begegnung Hertha BSC gegen Werder Bremen als erste Frau ein Bundesligaspiel der Männer.

Zudem kam die in Bad Lauterberg im Harz geborene Polizeibeamtin 2017 zum dritten Mal bei einer Europameisterschaft zum Einsatz, pfiff das Endspiel der Champions League der Frauen und wurde ebenfalls zum dritten Mal zur Weltschiedsrichterin des Jahres gekürt. Mittlerweile ist Steinhaus, die 2011 das WM-Finale der Frauen und ein Jahr darauf das Frauen-Finale der Olympischen Spiele 2012 in London geleitet hat, bereits vier Mal als beste Unparteiische der Welt geehrt worden.

Und nun kam für die vielfach Gewürdigte eine Ehrung durch ihr Heim-Bundesland hinzu. Der Niedersächsische Minister für Inneres und Sport, Boris Pistorius (SPD), überreichte der 40-Jährigen die Niedersächsische Sportmedaille 2019. „Mit der Sportmedaille hat das Land Niedersachsen eine besondere Auszeichnung für herausragende Leistungen im Bereich des Sports geschaffen. Bibiana Steinhaus hat diese Medaille durch ihre großartigen Leistungen als Fußballschiedsrichterin in den vergangenen Jahren mehr als verdient“, sagte Pistorius in seiner Laudatio.

Eigentlich hätte Steinhaus, die mit dem englischen Schiedsrichter-Kollegen Howard Webb in Hannover zusammenlebt, im Sommer 2019 beim gemeinsamen Jahresempfang des Landessportbundes und der Landesregierung bereits die Medaille erhalten sollen. Dies war aufgrund ihres Schiedsrichter-Einsatzes bei der WM in Frankreich nicht möglich. Die Ehrung wurde daher im Innenministerium nachgeholt. Christian Görtzen

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen