das portrait: FürJenny Behrend läuft's gegen die Niederländerinnen
Manchmal kommt die Unterstützung aus einer Richtung, die man im Moment der größten Anspannung gar nicht richtig wahrgenommen hatte. Jenny Behrend vom Handball-Bundesligisten VfL Oldenburg hat diese Erfahrung gemacht – am 25. März dieses Jahres, bei ihrem Debüt im deutschen Nationalteam. Vor dem Duell mit dem WM- und EM-Dritten Niederlande, das vor 4.133 Zuschauern in „ihrer“ Halle in Oldenburg stattfand, war ihr vor lauter Nervosität ganz flau im Magen.
Viel von der Aufregung hatte ihr eine kleine Person genommen. „Als wir kurz vor dem Spiel darauf warteten, in die Halle einzulaufen und ich zu dem Einlaufkind an meiner Seite sagte, dass ich sehr aufgeregt sei, sagte es zu mir, ich bräuchte nicht nervös zu sein, das wird schon werden“, sagte Behrend.
Und wie es wurde: Der gebürtigen Rendsburgerin Behrend gelang ein starkes Debüt. Sie kam zur zweiten Halbzeit in die Partie und erzielte ihren ersten Treffer für das deutsche Team, das mit 29:28 gewann. Bundestrainer Henk Groener stellte der 23 Jahre alten Rechtsaußen weitere Einsätze in Aussicht. Behrend habe ihre Chance genutzt, sagte er.
Dieses Spiel gegen die Niederlande war der Grundstein dafür, dass sich für die VfL-Spielerin in diesen Tagen „ein Kindheitstraum erfüllt“. Behrend nimmt an ihrer ersten Weltmeisterschaft teil. Und so gut, wie es im Frühjahr begonnen hatte, geht es jetzt bei der WM in Japan weiter. Der Einzug des Teams in die Hauptrunde stand schon deutlich vor dem Ende der Vorrunde fest. Und Behrend kam zu ihren erhofften Einsätzen, beim 34:8 gegen Australien war sie mit fünf Treffern zweiterfolgreichste deutsche Spielerin.
Am gestrigen Sonntag gab es für sie in der Hauptrunde ein Wiedersehen mit den Niederlanden. Das Spiel endete mit 25:23. Für Behrend und das DHB-Team ist bei der WM mit jetzt 3:1 Punkten und Platz zwei in der Zwischenrunde noch alles drin. Christian Görtzen
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