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das portraitMiha Verlič ist ein echter Zwei-Wege-Stürmer

Zwei-Wege-Stürmer ist so ein schöner Begriff aus der Welt des Sports, der beim ersten Hören durchaus für Irritationen sorgen kann. Wie? Ein Angreifer, der auf dem großen Spielfeld nur zwei Wege kennt? Der Begriff kommt aus dem Eishockey und bezeichnet eine besondere Art von Spielern: die defensiven Stürmer. Deren Hauptaufgabe ist es, in der Offensive den Puck ins gegnerische Tor zu befördern. Sie müssen aber auch den Weg zurück zum eigenen Gehäuse antreten, Schüsse der gegnerischen Spieler blocken und die Scheibe erobern.

Miha Verlič von den Fischtown Pinguins Bremerhaven ist diesen Aufgaben vor wenigen Tagen ganz vorzüglich gerecht geworden. Im Heimspiel der Deutschen Eishockey Liga (DEL) gegen die Kölner Haie avancierte der 26 Jahre alte slowenische Nationalspieler zum umjubelten Matchwinner der Norddeutschen, die auch zu Beginn der neuen Saison weiterhin für Furore sorgen. Verlič gelang mit dem ersten Schuss auf das Kölner Tor nach 63 Sekunden nicht nur das Führungstor, ihm war auch der Schlusspunkt vorbehalten. In der dritten Minute der Overtime schlug der Mann mit der Trikotnummer 91 erneut eiskalt zu und erzielte den stürmisch gefeierten 4:3-Siegtreffer. Die Belohnung: Die Pinguine, denen von der finanzstärkeren Konkurrenz während des Sommers ein weiteres Mal Leistungsträger abgeworben worden sind, kletterten nach dem siebten DEL-Spieltag in der Tabelle zeitweilig auf den dritten Rang.

An diesem Wochenende, dem 9. Spieltag, hatten die Bremerhavener den Tabellenführer aus München zu Gast auf dem Eis. Die Partie lief bei Redaktionsschluss noch.

In der vergangenen Saison landeten die Pinguine mit 81 Punkten nach der Hauptrunde auf dem siebten Tabellenplatz. Selbst Trainer Thomas Popiesch ging davon aus, dass damit das Limit erreicht sei. Er könnte von seinem Team widerlegt werden. Der Slowene Verlič , der vor seinem Wechsel zu den Pinguins (Sommer 2018) auch schon in Österreichs und Finnlands Erster Liga gespielt hat, hätte dann seinen Anteil daran. Christian Görtzen

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