piwik no script img

das portraitTrainer Mike Taylor als Garant für den Aufstieg

Kam, sah und stieg auf: Mike Taylor Foto: dpa

Hätte Mike Taylor vor einem Jahr geahnt, welches Merchandising-Potenzial in seinem herrlichen Denglisch-Spruch schlummert – er hätte womöglich eine Teilhabe-Klause am Fanartikel-Verkauf in seinen Vertrag hineinschreiben lassen. „You can’t guarantee an Aufstieg“ hatte der US-Amerikaner im Mai 2018 gesagt, als ihn der damalige Basketball-Zweitligist Hamburg Towers als neuen Chefcoach vorstellte.

Dabei hatte Taylor auf diesem Gebiet schon einiges vorzuweisen: 2002 schaffte er mit den Niners Chemnitz den Aufstieg in die Zweite Liga, vier Jahre später hievte er Ulm in die Bundesliga, etablierte den Club dort und führte ihn 2009 in die Play-offs um die deutsche Meisterschaft.

Und nun lieferte der 46-Jährige auch bei den Hamburg Towers. Am vergangenen Dienstag gewannen die „Türme“ das entscheidende fünfte Spiel der Halbfinal-Serie bei Taylors Ex-Club Chemnitz mit 78:72. Damit war ein Traum real geworden: Das erst seit 2013 bestehende Hamburger Team spielt – da die beiden Halbfinal-Sieger aufsteigen – in der nächsten Saison in der Basketball-Bundesliga.

Die Merchandising-Abteilung nahm Taylors Spruch als Steilvorlage, druckte den Satz auf T-Shirts, setzte aber über das „t“ von „can’t“ ein hellblaues Kreuz. „You can guarantee an Aufstieg“ stand somit auf den Shirts, welche die Towers-Spieler sich unmittelbar nach dem Spiel­ende in Chemnitz überstreiften. Taylor verwahrte sich jedoch gegen den Personenkult. „Es war ein wahrer Team-Erfolg“, hob er nach dem entscheidenden Sieg gegen Chemnitz bescheiden hervor.

Auch in schwierigen Phasen der Zweitliga-Saison hatte er stets den Glauben an die Mannschaft vermittelt – mit einem Satz: „Ich liebe diese Jungs.“ Seit Sonnabend ist die Zuneigung wohl noch etwas ausgeprägter: Am Abend kürten sich die Towers gegen Mitaufsteiger Nürnberg Falcons durch ein 99:94 auch noch zum Zweitliga-Meister. Christian Görtzen

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen