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das portraitDen letzten Puck konnte Meghan Agosta nicht versenken

Meghan Agosta, die Olympia-Veteranin im Team der Kanadierinnen, versuchte, auch in der Niederlage wahren Sportsgeist zu zeigen. Sie rannte nicht beleidigt an den Journalisten vorbei oder ertrank in Selbstmitleid, weil es nichts geworden war mit ihrem vierten Olympiasieg im Eishockey, nein, sie sagte nach der 2:3-Niederlage gegen den Erzrivalen USA: „Auch wenn es schmerzt, wir können erhobenen Hauptes nach Hause fahren und verdammt stolz auf uns sein.“ Die erste Enttäuschung hatte sie noch in Tränen ertränkt, aber sie fasste sich recht schnell wieder. Wie ein Profi. Sie spricht ja nicht umsonst immer gern über „Leadership“ und Verantwortung.

Team Canada hatte 2006 in Turin gewonnen, 2010 in Vancouver, und auch in Sotschi hatten sie die US-Girls hinter sich gelassen. Sage und schreibe 24 olympische Partien hatte Kanada hintereinander gewonnen. Und jetzt? Schlug der ewige Finalgegner zurück, weil sie, Meghan Agosta, den entscheidenden Penalty im Shootout nicht an der US-Torfrau Maddie Rooney vorbeischieben konnte. Was für eine Tragik! Das Duell war nötig geworden, weil es nach der regulären Spielzeit 2:2 gestanden und auch Overtime keine Entscheidung gebracht hatte.

Beide Teams waren ebenbürtig, wenngleich der Vorteil gegen Ende eher bei den US-Amerikanerinnen lag. Sie drängten ein wenig mehr auf den Sieg in einem Spiel, das im vorherigen Verbalduell schon mal zum „Battle“ und in früheren Olympiatagen sogar zum „War“ hochgejazzt worden war. Agosta hatte immer wieder betont, dass sie und ihr Team in Pyeong­chang „eine Mission“ zu erfüllen hätten, denn „das Können, das unser Team hat, ist einfach nicht von dieser Welt“. Doch auch Team USA kann außerirdisch gut spielen, wie man am Donnerstag sehen konnte.

Meghan Agosta, die hier in Gangneung vor ein paar Tagen 31 geworden ist, wird nach den Spielen nicht mehr ganz so viel Eishockey spielen, denn im Mai wird sie wieder ihren Dienst bei der Polizei von Vancouver antreten. Sie ist seit 2015 Ordnungshüterin, und eine Zeit lang hat sie beides gemacht, den Puck und Gangster gejagt. Aber vor Pyeongchang hatte sie unbezahlten Urlaub genommen. Sie, der die Süddeutsche Zeitung einmal „die schönsten Augen der Welt“ angedichtet hat, wollte in Südkorea Sportgeschichte schreiben. Aber das hat das „Brown Eyed Girl“ ja längst schon. Markus Völker

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