das portrait: Erst 17, schon Golden Boy: Slopstyler Redmond Gerard
Er wirkt noch ein wenig schüchtern, der Red. Schüchtern und herzlich. Vor dem entscheidenden Durchgang – wie beim Weitsprung gilt im Slopstyle nur der beste Durchlauf – herzte er den Assistenten am Start, am Ziel herzte er den Konkurrenten, und später herzte er alle.
Redmond Gerard aus Silverthone, Colorado, ist gerade mal 17 Jahre alt, 1,65 m groß und 55 kg schwer, und hat schon olympische Geschichte geschrieben. Zum einen ist er nämlich der erste Goldmedaillengewinner der USA bei diesen Spielen, zum anderen der zweitjüngste Goldmedaillengewinner bei Winterspielen überhaupt, und erst der zweite in seiner Spezialdisziplin, dem Slopstyle. Das ist ein winterlicher Hindernisparcourssport, ein wenig wie Mountainbike, nur im Schnee und ohne Rad. Stattdessen mit einem Brett, auf dem die Sprungartisten quer stehen – lässig und endcool. Die Punkterichter heißen Judges, die Hindernisse Drops und Rails, die Sprünge Kickers.
„Swagger“ Redmond Gerard erzielte 87,16 von 100 möglichen Punkten und lag damit 1,16 Zähler vor dem Kanadier Max Parrot. Dritter wurde Mark McMorris (USA), der noch vor Monaten Patient war: Er war mit dem Snowboard gegen einen Baum gefahren. Hier schaffte er den Parcours problemlos – im Gegensatz zu vielen anderen. Auch Gerard hatte Probleme mit dem Setting, er hatte nach dem ersten Durchgang noch auf dem letzten Platz gelegen.
Als es drauf ankam, war er am Start: „Das ist verrückt. Ich kann es ehrlich gesagt nicht glauben“, sagte er nach dem Lauf. Cool, aber herzlich. René Hamann
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