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das portraitBiathletin Franziska Hildebrandhat Olympia-Routine

Die Aufregung fällt dieses Mal ein wenig kleiner aus, die Vorfreude allerdings nicht: Nach den Olympischen Winterspielen vor vier Jahren im russischen Sotschi geht es für Franziska Hildebrand in wenigen Tagen los ins südkoreanische Pyeongchang. „Dass ich diese Eindrücke schon einmal miterlebt habe, ist sicherlich ein Vorteil und macht es einfacher, mit den ganzen Eindrücken umzugehen“, sagt die 30-jährige Biathletin, die für den WSV Clausthal-Zellerfeld aktiv ist. Somit kann sie sich dort ganz auf den Wettbewerb konzentrieren.

Danach sah es in den vergangenen Wochen allerdings nicht komplett aus. Ihre Muskulatur machte einige Sorgen. „Jetzt bin ich aber wieder deutlich entspannter und habe ein gutes Gefühl beim Laufen“, sagt Hildebrand. Den Trainingsschwerpunkt hat sie in den vergangenen Tagen aufs Schießen gelegt. „Da sind mir in den letzten Rennen die einen oder anderen Fehler zu viel passiert“, sagt Hildebrand. Dabei ist ja gerade das Schießen ihre große Stärke.

Den Weg zum Biathlon beschritten hat die gebürtige Sachsen-Anhalterin auch dank ihres Vaters. Er war ihr erster Trainer, auch noch als sie vor sieben Jahren ihr Debüt beim Weltcup hatte. Seitdem sammelte sie dort insgesamt 15 Siege. Auch ihre Zwillingsschwester war bis vor vier Jahren Biathletin – lange Zeit war der Biathlon eine Familienangelegenheit. Nebenbei hat die Sportsoldatin noch ein Management-Studium absolviert und studiert zudem noch Wirtschaftspsychologie. Für die Zeit nach der Biathlon-Karriere hat sie sich also genug Gedanken gemacht. Umso mehr genießt Niedersachsens Sportlerin des Jahres 2017 jetzt die Vorbereitung. „Die Stimmung im gesamten Team ist derzeit sehr gut“, sagt sie. Und das ist schließlich Voraussetzung für Erfolg.

Ihre beiden Glücksbringer wird sie im Flugzeug nach Pyeongchang nicht dabeihaben. Beim ersten Rennen aber werden sie da sein. „Ich freue mich riesig, dass meine Mutter und meine Schwester kommen werden“, sagt Hildebrand. André Zuschlag

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