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das kommt

Faust

Wo Kultur zur Leistungsschau wird, ist Misstrauen angesagt. Für Misstrauen ist Elfriede Jelinek zuständig, und die hat sich das meistzitierte und meistbesuchte deutsche Theaterstück, den „Faust“, vorgenommen. Sie sieht den Erfahrungshungrigen als Troll des Fortschritts und der Unrast. Nach ihrem und nach Goethes Text inszeniert Stephan Kimmig in Stuttgart „Faust I“.

Schauspielhaus Stuttgart, 7. Oktober

Happy End

Ein alter Patriarch (Jean-Louis Trintignant) will nicht mehr und bereitet seinen Abgang vor. Die nächste Generation seiner Familie, Tochter Anne (Isabelle Huppert) und Sohn Thomas (Mathieu Kassovitz), haben derweil ihre eigenen Sorgen. Und da man im französischen Calais residiert, bricht irgendwann auch die Realität der Flüchtlinge aus dem Dschungel in den wenig idyllischen großbürgerlichen Alltag ein. Michael Hanekes Spielfilm „Happy End“ knüpft an „Liebe“ (2012) an, mit ähnlich existenziellen Fragen, gestattet sich zudem aber eine ordentliche Portion schwarzen Humor.

Ab 12.10. im Kino

Frankfurter Buchmesse

Merkel und Macron kommen zur Eröffnungsfeier am Dienstagabend. Frankreich ist in diesem Jahr Ehrengast auf der 69. Frankfurter Buchmesse (11. bis 15. Oktober). Hier einige der wichtigsten politischen und literarischen Lesungen mit Stars der französischen Intellektuellenszene: Unter anderem liest und debattiert der Autor Michel Houellebecq seinen kontroversen Roman „Die Unterwerfung“ (Mittwoch, 11. Oktober, 18 Uhr, Schauspiel Frankfurt). Für Furore sorgte auch jüngst Édouard Louis mit seiner autobiografischen Schilderung „Im Herzen der Gewalt“ (Mittwoch, 11. 10, 21 Uhr, Bookfest Bistro). Um Fragen wie Identität und den nur vorerst abgewendeten Rechtsruck in Frankreich dreht sich dagegen Didier Eribons „Rückkehr nach Reims“. Darum geht es in einem Gespräch mit taz-Redakteurin Tania Martini und dem Soziologen am 12. Oktober (21 Uhr, Milchsackfabrik, Gutleutstraße 294). Weiter geht es am Freitag, 13. Oktober: Da liest die berühmte Dramatikerin Yasmin Reza aus ihrem neuen Beziehungsroman „Babylon“ (19.30 Uhr, ebenfalls Schauspiel Frankfurt).

Von 11. 10. bis 15. 10. Frankfurt/Main

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