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das drehbuch schrieb jurek becker: „jakob der lügner“

Zwei Drehbücher, die von den DDR-Behörden nicht genehmigt wurden, und schließlich einen Roman zum Stoff musste Jurek Becker verfassen, bevor er 1974 endlich zusammen mit Frank Beyer als Regisseur den Film Jakob der Lügner verwirklichen konnte. Die trickreiche Erzählperspektive der literarischen Vorlage ging dabei allerdings flöten. „Entschieden zu bieder und zu brav“ fand Becker selbst das Ergebnis. Erzählt wird die Geschichte eines Mannes (Vlastimil Brodsky) im Ghetto von Lodz, der den von den Deutschen dort eingesperrten Juden 1944 erfolgreich Hoffnung macht: mit der Lüge, er besäße ein Radio, und dort sei unter anderem zu erfahren, die Sowjets stünden kurz vor der Befreiung des Ghettos. Statt des heroischen, am besten kommunistischen Widerstands, hebt Becker die Bedeutung kleiner Überlebensstrategien hervor. Zu dem Film liest Sander L. Gilman aus seiner gerade erschienenen Jurek Becker-Biographie (s. a. taz hamburg, S. 23) Foto: Metropolis

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