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das ding, das kommtGanz schön wichtige Sachen

Es schient so banal. Und ist dabei so fabelhaft kreativ: Mit in Coronazeiten wichtig gewordenen Gegenständen befasst sich die Online-Ausstellung „Spur der fabelhaften Dinge“, die der Hannoversche Fotograf Werner Musterer sowie der Journalist und Krimi-Autor Burkhard Wetekam gerade aufbauen.

Gesucht werden Geschichten über Dinge, die im Lockdown-Jahr 2020 bedeutsam wurden. Sechs Menschen haben ihre Version schon erzählt, wurden fotografiert, interviewt, ihre Geschichten in den Online-„Lesesaal“ gestellt. Es sind journalistisch-literarische Porträts geworden, die auch die Gesprächssituation reflektieren: Erst mit der Zeit bemerkt Wetekam zum Beispiel, dass er sich um den 18-jährigen Kevin keine Sorgen machen muss. Denn dessen Laptop – das wichtige „Ding“ – ist kein isolierendes, sondern ein verbindendes Element, das den Dialog mit seiner buddhistischen Gemeinschaft intensiviert und sogar Aikido anleitet. Da spielt das beengte Zimmer keine so große Rolle mehr.

Julia wiederum findet in der künftigen Wohnung des Sohnes ihres Partners ein einsames Klavier vor. „Vielleicht ist Julia da klar geworden, dass man so etwas nicht tut: ein Klavier einfach in einer Wohnung zurücklassen“, schreibt Wetekam. Sie adoptiert es mit Freuden und spielt nach vielen Jahren endlich wieder.

Und für den Biologen Michael, beruflich viel unterwegs und mit dem Coronavirus konfrontiert, ist es beruhigend, sein aufblasbares Kajak im Kofferraum zu haben – für den Fall, dass ihm ein Gewässer begegnet. Oft klappt es nicht, aber das Boot ist da, ein neuer Freund.

Auch Mitkurator und Fotograf Werner Musterer hat ein Foto auf die Homepage gestellt – es zeigt seine Wanderschuhe –, aber keine Geschichte: „Als Projektmacher wollen wir nicht über uns sprechen, sondern andere reden lassen.“ Und das dürften ruhig noch mehr werden: Melden kann man sich auf www.spur-der-fabelhaften-dinge.de. Die Bilder und Geschichten sollen bis Ende 2021 online zu sehen sein, später vielleicht auch physisch – wenn das wieder geht. Petra Schellen

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