piwik no script img

das ding, das kommtZauber-Kunst

Zauberkästen verkaufte Rosa Bartl jahrzehntelang in Hamburg. Nun ist der erste Preis zum Thema Zaubern in der Kunst nach ihr benannt worden Foto: Archiv Artius/Wikimedia Commons

Dieser Mann kennt in Sachen Zauberei alle Tricks. Übers Telefon hat er Mitte der 90er mit Hörer:innen im Radio gezaubert, im Fernsehen sowieso, „Tele-Zauber“ nannte man so was damals natürlich. Wittus Witt gib den Branchenführer „Gelbe Zauberseiten“ für Kolleg:innen heraus und verantwortet die Online-Enzyklopädie Zauber-Pedia. Die Herausgabe der FachzeitschriftMagische Welthat der aus dem Ostwestfälischen stammende Beuys-Schüler selbstverständlich auch übernommen und – simsalabim! – zu einem auflagenstarken Blatt gemacht.

Aber nicht nur in Sachen Vermittlung von Zauberkunst der Gegenwart und Zukunft ist Wittus ein ziemlich viel Wissender – nichts anderes bedeutet ja Zauberer, wenn man nicht nur die Illusionskunst meint: Wittus ist auch Zauberhistoriker, die 5. europäische Konferenz der Zunft hat er 2013 organisiert.

Und in Sachen Zaubern und Kunst kennt er sich auch aus: Wittus’Hamburger Galerie-W hat nun den ersten Preis zum Thema „Zauberei in der bildenden Kunst“ ausgeschrieben, verliehen wird er diesen Sonntag. Schön dabei ist: Benannt ist er nach Rosa Bartl, der dieser Tage immer mehr Ehre zuteil kommt. 1911 eröffnete sie mit ihrem Ehemann, dem Zauberkünstler János Bartl, am Jungfernstieg das Scherzartikelhaus „Bartl’s Akademie für moderne magische Kunst“ und betrieb es jahrzehntelang. Seit vergangenem Jahr wird an Bartl auch auf dem Ohlsdorfer Friedhof im „Garten der Frauen“ erinnert. Und dieses Jahr wird noch eine Straße nach ihr benannt. Robert Matthies

Vergabe des 1. Rosa-Bartl-Kunstpreises: So, 4. 10., 17 Uhr, Hamburg, Freie Akademie der Künste

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen