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das ding, das kommtWhile my Ostblockgitarre gently weeps

Gitarre? Ja. Aber weiß Gott nicht irgendeine (finden die, die sie nun versteigern wollen): Damit traten die Beatles in Hamburg auf! Foto: Bonhams

Wenn Sie dachten, Handelsgezänk zwischen sogenannten Freunden gäbe es erst, seit der derzeitige US-Präsident mit überschaubaren Volkswirtschafts-Kompetenzen seine Vorstellung von „fairen“ Deals für allgemeingültig erklärt: falsch. Wussten Sie etwa, dass es britischen Musikern in den 1940er- und 50er-Jahren nicht ohne Weiteres möglich war, Instrumente aus dem Mutterland des Rock ’n’ Roll zu bekommen (und Schallplatten übrigens auch nicht)? Hintergrund waren knappe Devisenbestände der britischen Regierung, insbesondere, was den Dollar anging.

Ein Effekt: Beginnend Ende des Zweiten Weltkrieges, spätestens aber ab 1951 gab es ein Importverbot auch für US-Musikalien. Wovon dann europäische und ein wenig auch japanische Hersteller profitierten (und allerlei Objekte gelangten immer noch auf die Insel, mitgebracht von US-amerikanischen Matrosen zum Beispiel).

Nehmen wir die Beatles, die neben vielem anderen ja auch für ihre deutschen Klampfen bekannt geworden sind – oder, kalter Krieg hin oder her – sogar welche aus dem Ostblock: In Hamburg, wo um 1960 die Karriere des später so einflussreichen Quartetts begann, wird jetzt eine E-Gitarre ausgestellt, mit der George Harrison damals in Klubs und Schuppen an der Großen Freiheit und umzu aufgetreten ist. Es ist eine Futurama Grazioso Resonet, ab 1958 hergestellt in der Tschechoslowakei, durchaus, äh, inspiriert von der gerne als Mutter aller E-Gitarren angesehenen Fender Stratocaster.

Die Firma Selmer importierte und vermarktete mehrere Futurama-Modelle – unter Super-Slogans wie: „Eine gute Gitarre!“, und Harrison ist weiß Gott nicht der einzige Kunde gewesen. Zu sehen ist seine Gitarre nun in einem Hamburger Musikalienladen, aber auch gerade mal ein paar Stunden lang: ein PR-Gag des Londoner Auktionshaus Bonhams. Dort soll das Instrument demnächst – genauer: am 12. Juni – versteigert werden, Schätzpreis 200.000 bis 300.000 Pfund.

Apropos Gitarrenladen: Erstanden hatte Harrison das Instrument noch im heimischen Liverpool, 1959, ehe er Teil der Beatles wurde – in dem Jahr wurde auch der transatlantische Importbann wieder aufgehoben. Alexander Diehl

Fototermin: Mi, 22. 5., 12–16 Uhr, Hamburg, No. 1 Guitar Center, Stahltwiete 16

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