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Blutfußball­legende Dieter Hoeneß, als Turbanträger Held des FC Bayern im DFB-Pokalfinale 1982 Foto: imago

In Punkt 5 des 126 Seiten umfassenden Regelwerks, das der Deutsche Fußball-Bund für die Saison 2023/24 herausgegeben hat, sind die Rechte und Pflichten des Schiedsrichters festgeschrieben. Darin heißt es unter anderem: „Der Schiedsrichter hat dafür zu sorgen, dass ein blutender Spieler das Spielfeld verlässt. Der Spieler darf das Spielfeld erst auf ein Zeichen des Schiedsrichters wieder betreten, der sich davon überzeugt haben muss, dass die Blutung gestoppt wurde und sich kein Blut auf der Ausrüstung befindet.“ Diese Regel ist weithin anerkannt und führt selten zu Diskussionen. Am Samstag war das anders. Nach der Niederlage des VfL Wolfsburg bei Union Berlin war das Wort „Blutregel“ in vieler Munde.

Das lag am Zustandekommen des einzigen Tors im Spiel, dem 1:0 für Union. Das fiel nach einer Ecke, die es nach Ansicht von Wolfsburgs Trainer Nico Kovac nicht hätte gegen dürfen. Moritz Jenz und Unioner Andras Schäfer waren bei einem Luftduell aneinandergeprallt. Doch wo Kovac ein Foul Schäfers gesehen haben wollte, gab der Schiedsrichter einen Eckball für Union. In dessen Folge köpfte Danilho Doekhi das spieltentscheidende Tor. Wolfsburg hatte mit einem Mann weniger im Abwehrverbund verteidigen müssen, weil Jenz stark blutete und außerhalb des Platzes behandelt werden musste. Wolfsburgs Maximilian Arnold war nach dem Spiel noch außer sich darüber. „Blutend musst du natürlich raus, das ist die Regel. Und Regeln machen wir in Deutschland ja gerne“, sagte er voller Wut und muss sich nun nicht wundern, wenn er von nun an als Blutbürger bezeichnet wird. (arue)

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