piwik no script img

das detailSchiedsrichterlizenz, die

Manchmal ist ein Tag ein ganzes Leben, manchmal ersetzen wenige Minuten sieben Jahre. Auf der Website „Online Schiedsrichter Schule“ steht, wie ein Fußballschiedsrichter sein muss, um Spiele ganz oben zu pfeifen: „Wenn du es sieben Jahre hinter­ein­ander schaffst, der beste Schiedsrichter deiner Spielklasse zu sein, kannst du schon mit 25 Jahren Bundesliga-Schiedsrichter werden.“

Einerseits ist Tobias Krull schon 32 Jahre alt, andererseits war er nach ein paar Minuten Prüfung Bundesligaschiedsrichter, konkret: vierter Offizieller. Beim Spiel des VfL Wolfsburg gegen den 1. FC Köln war durch einen Schuss eines Kölner Spielers der Linienrichter quasi ausgeknockt worden, und der vierte Mann rückte an die Linie vor. Um den aber zu ersetzen, wurde der Stadionsprecher gebraucht. Ob jemand mit Schiedsrichterlizenz anwesend sei, wurde gefragt. „Zum Glück hab ich einen Schiri-Schein“, meldete sich Krull. „Ganz ehrlich, ob du jetzt in der Kreisklasse pfeifst oder hier einen Job hast, du machst es neutral und versuchst, es bestmöglich zu machen und das Spiel zu leiten.“

Wolfsburger Aushilfsschiri: Tobias Krull Foto: dpa

Die Neutralität, die sonst bei der Schiedsrichterauswahl wichtig ist, wurde hier ein wenig geschlabbert. Krull, aktuell Sportlicher Leiter beim Sechstligisten MTV Gifhorn und dort weiter Torhüter, hat acht Jahre in der Jugend und in der zweiten Mannschaft des VfL Wolfsburg gespielt. In der Bundesliga war er nie, trainierte aber manchmal bei der ersten Mannschaft mit. „Jetzt habe ich es zumindest 14 Jahre, nachdem ich mit Felix Magath den Berg hoch gelaufen bin, mal als Schiedsrichter geschafft.“ So das Bekenntnis des Tobias Krull. (mak)

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen