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Russische Eiskunstläufer müssen auf ihre Olympiamedaillen warten. Warum nur?

Reichlich enigmatisch schreibt das Olympia-Nachrichtenportal inside­thegames.biz am Mittwoch, Russland stünde aktuell „im Zentrum eines Doping­mysteriums“. Inwieweit das wirklich der Fall ist und sich das Ganze in den kommenden Tagen konkretisiert, wird sich erweisen. Die Sportwelt ist jedenfalls gespannt wie ein Flitze­bogen.

Der Hintergrund: Das russische Eiskunstlaufteam muss noch immer auf seine Goldmedaillen warten. Die für Dienstagabend geplante Siegerehrung im Teamwettbewerb wurde wegen einer „offenen Rechtsfrage“ verschoben. Das bestätigte das Internationale Olympische Komitee. IOC-Sprecher Mark Adams ging am Mittwoch wegen möglicher „rechtlicher Folgen“ nicht auf Details ein. Man hoffe jedoch, bald schon weitere Einzelheiten bekannt geben zu können.

Das favorisierte russische Team hatte sich am Montag im Mannschaftswettbewerb deutlich vor den USA und Japan durchgesetzt. Es wird nun vermutet, dass sich das vorgebliche Problem auf einen Drogentest bezieht, der vor den Winterspielen in Peking durchgeführt wurde. Das Team des Russischen Olympischen Komitees (ROC) bestand aus der Einzelläuferin Kamila Waliewa, Mark Kondratiuk bei den Männern, Anastasia Mischina und Aleksander Galliamow bei den Paaren sowie Victoria Sinitsina und Nikita Katsalapow im Eistanz. Die erst 15-jährige Waliewa erwies sich als ausschlaggebend für den Erfolg des Teams, nachdem sie die Damen-Einzelwertung sowohl im Kurzprogramm anführte als auch einen Sieg in der Kür beisteuerte.

Sollte sich der Verdacht erhärten, würde der russische Sport erneut in Misskredit geraten. Nach Tricksereien im Moskauer Dopinglabor und während der Olympischen Winterspiele in Sotschi, nach Bekanntwerden einer staatlich orchestrierten Dopingvergabe an Athleten wurden russische Verbände sowie das ROC über Jahre sanktioniert. Die Maßregelungen waren keineswegs mysteriös, sondern unumgänglich. Markus Völker

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