piwik no script img

das detailDer Fuß Gottes: Akinfeews sensationeller Footjob

Foto: reuters

Für die einen ist der Fuß eine erotische Sensation. Den anderen erscheinen vor dem inneren Auge sofort Bilder ungepflegter Männerfüße in grotesk hässlichen Sandalen, wenn sie an dieses Körperteil denken. Bei keinem anderen Stück der Anatomie liegen Meinungen und Vorlieben wohl weiter auseinander als bei den Füßen.

Die enorme Anzahl der Fußfetischisten weltweit erklärt Vilayanur S. Ramachandran, Neurologe an der University of California, so: Die Gehirnareale, die für Füße und Zehen zuständig sind, und jene, die mit den Genitalien verbunden sind, liegen direkt nebeneinander – was zu einer Reizüberschneidung führen könne. Ist Fuß-Ball deshalb abstoßend? Oder sexy?

Igor Akinfeew hat der prickelnden Geschichte des Fußes nun ein weiteres Kapitel hinzugefügt. Der Torwart und Kapitän der russischen Nationalmannschaft hat sein Team im Achtelfinale gegen Spanien mit mehreren Glanzparaden im Spiel gehalten. Im folgenden Elfmeterschießen parierte er erst gegen Koke.Beim letzten und entscheidenden Elfer lieferte er dann einen sensationellen Footjob ab. Obwohl er in die linke Ecke hechtete, entschärfte er den eher mittig geschossen Elfer von Iago Aspas noch. Der Fuß Gottes.

In kaum einem Land werden Keeper so verehrt wie in Russland. Schon Lew Jaschin war in der Sowjetunion ein Superstar. Er ist bis heute der einzige Torwart, der Europas Fußballer des Jahres wurde. Woher stammt der Kult? Weil Keeper in einem autoritären System Individualisten im Kollektiv sind.

Erstmals steht Russland im Viertelfinale einer WM. Nun liegt ihm das Land zu Füßen. Ein Volk verfällt der Podophilie. Aber Vorsicht. Russen. Eine 1994 veröffentlichte Studie zeigt, dass Fußfetischismus keine realen Beziehungen ersetzen kann. Patrick Loewenstein

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen