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Archiv-Artikel

daily dope (247)

Wie unterschiedlich der Umgang mit Doping seitens erwiesener Manipulateure doch sein kann: Der eine droht mit einem Gang vor Gericht, die andere zieht sich das Büßergewand über. Doch der Reihe nach: Sprint-Olympiasieger Justin Gatlin will in Peking starten. Das ist problematisch, denn er, der alte Betrüger, ist ja gesperrt worden. Deshalb will er via Klage vorgehen und von einem Gericht die Sperre reduzieren lassen. Dabei ist Gatlin nominell noch gut bedient. Denn am 1. Januar hat ein Schiedsgericht seine Sperre halbiert: Ansonsten wäre er bis 2014 zur Untätigkeit verdammt gewesen. So aber endet seine Sperre schon im Jahr 2010. Das Strafmaß fiel verhältnismäßig drastisch aus, weil Gatlin zuvor schon auffällig geworden war. De facto ist er ein Wiederholungstäter. Im Jahr 2001 war er mit Amphetaminen gedopt gewesen. Weil er aber lamentierte und originellerweise erklärte, er habe eine angeborene Aufmerksamkeitsstörung damit behandeln wollen, wurde auch die damalige Zweijahressperre halbiert.

Derat gnädig hat es das Schicksal mit Marion Jones nicht gemeint: Nach langem, umfänglichem Leugnen und folgenden tränenreichen Geständnissen bittet sie nun darum, dass die zu erwartende Strafe zur Bewährung ausgesetzt wird: Wegen Falschaussage drohen ihr sechs Monate Haft. Anders als Gatlin wird sie ganz sicher nie wieder starten. Und ihre fünf Olympiamedaillen von Sydney hat sie auch schon abgegeben. TAZ