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Archiv-Artikel

daily dope (14)

Sie war eine der großen Hoffnungsträgerinnen der britischen Leichtathletik. Christine Ohuruogu gehörte als Siegerin der Commonwealth Games über 400 Meter zu den Finalkandidatinnen bei den Europameisterschaften im August dieses Jahres in Göteborg. Dort durfte sie aber nicht mitlaufen. Nachdem sie dreimal von Dopingkontrolleuren, die Trainingskontrollen vornehmen wollten, nicht angetroffen worden war, wurde sie von britischen Leichtathletikverband suspendiert. Am Freitag nun wurde Ohuruogu für ein Jahr gesperrt. Außerdem verkündete das Britische Olympische Komitee, dass die Sprinterin ihr Land nie mehr bei Olympischen Spielen vertreten darf. Eine harte Strafe für die 22-Jährige. Das sieht man auch im nationalen Leichtathletikverband der Briten so. Doch sie soll erzieherische Wirkung haben. Junge Sportler sollen wissen, was sie riskieren, wenn sie nicht für Kontrollen zur Verfügung stehen. Zu hart findet der britische Sprinter Mark Lewis-Francis die Strafe für Christine Ohuruogu. „Großbritannien hat eine großartige Athletin verloren“, sagte er und forderte ein Änderung der Regel, wonach die Sportler fünf Tage in der Woche prinzipiell eine Stunde für Tests zur Verfügung stehen müssen. Lewis-Francis selbst ist übrigens auch schon einmal ins Visier der Dopingfahnder geraten. Nachdem man bei ihm die Einnahme der verbotenen Stimulanz Cannabis nachgewiesen hatte, wurde dem Zweitplatzierten der Halleneuropameisterschaft 2005 in Madrid über 60 Meter die Medaille wieder abgenommen. Gesperrt wurde er indes nicht, weil dies sein erstes Dopingvergehen war und ihm nicht nachgewiesen werden konnte, dass er die Droge zur Leistungssteigerung genommen hatte. TAZ