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coca-cola kommtBerlin-Life tastes good

Die Tage, an denen es zwei positive Wirtschaftsnachrichten für Berlin gibt, sind rar gezählt. Gestern war so ein Tag: Vattenfall Europe, die künftige dritten Kraft auf dem deutschen Strommarkt, bleibt mindestens eine Dekade in Berlin, und Coca-Cola verlegt seine Deutschlandzentrale an die Spree. Verloren haben im Wettbewerb der Städte Hamburg und Essen.

Kommentar von RICHARD ROTHER

Verständlich, dass sich der Senat solche Ansiedlungserfolge auf seine Fahnen schreibt, kann Berlin doch jeden Steuereuro mehr gut gebrauchen. Ebenso verständlich, dass der Senat eine Mitverantwortung an Misserfolgen ablehnt – wenn etwa der Schokoladenhersteller Nestlé oder der Internetdienstleister Pixelpark Arbeitsplätze abbauen. Fakt aber ist: Bei beidem sind die Einflussmöglichkeiten der Politik begrenzt.

Am größten waren sie noch im Fall Vattenfall/Bewag. Da die Bewag ehemals dem Land Berlin gehörte, konnte der Exeigentümer dem neuen Besitzer Zugeständnisse abtrotzen, bevor er seine Einwilligung gab. Das hat der Senat genutzt – und Bewag-Arbeitsplätze erhalten und ein paar neue nach Berlin geholt.

Dass der ehemalige Wirtschaftssenator Gregor Gysi in Atlanta mit den Coca-Cola-Chefs parlierte, hat sicherlich nicht geschadet. Aber Manager denken strategisch: Wird das Marktumfeld schwieriger, werden Kosten gespart und Kräfte gebündelt. Dass eine Unternehmensgruppe straffer von einem Ort geführt werden kann, ist klar. Die Wahl fiel auf Berlin. Wohl weil schon ein bedeutender Teil der Gruppe hier ist. Vielleicht hält sich der Konzern aber auch nur an seinen leicht abgewandelten Werbespruch: Berlin-Life tastes good.

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