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Archiv-Artikel

britische zeitungen über das desaster im irak

Der linksliberale Guardian meint: Auch wenn die Truppen im Irak blieben, könnten sie einen Bürgerkrieg nicht verhindern. Sie sind vor allem damit beschäftigt, ihre eigenen Festungen zu verteidigen. Amerikanische und britische Truppen mögen Besatzungsmächte sein, aber die Macht haben sie nicht. Dieses Land ist von zwei der mächtigsten und zivilisiertesten Nationen zur schlimmsten Hölle auf Erden gemacht worden. Armeen, die Demokratie und Wohlstand versprachen, haben Blutvergießen und eine Not gebracht, die schlimmer ist als jene unter dem brutalsten modernen Diktator. Dies muss wohl das verrückteste Paradoxon der Neuzeit sein.

Der konservative Daily Telegraph befindet: Die Neocon-Vision bestand darin, auch das letzte Überbleibsel des Baath-Regimes platt zu machen und die utopische Idee einer Demokratie nach westlichem Vorbild zu verwirklichen, und zwar als leuchtendes Beispiel, das den Autokratien im Nahen Osten entgegengestellt werden sollte. Der grundlegende Fehler war dabei, dass die Neokonservativen zu keinem Zeitpunkt daran dachten, die 22 Millionen Iraker zu konsultieren, die keinen Appetit auf Demokratie westlicher Machart hatten, sondern nach der Befreiung vom Saddam-Regime lieber nach dem traditionellen Modell der Stammesherrschaft regiert worden wären.