piwik no script img

brief des tages

Verantwortung der Polizei

„Trauer um Lorenz A.: Nach den Schüssen. Am Ostersonntag wurde der 21-jährige Lorenz A. in Oldenburg von einem Polizisten erschossen“, wochentaz vom 10. 5. 25

Nach Berichten aus dem niedersächsischen Innenausschuss sollten wir uns langsam darauf einstellen, dass der junge Polizeibeamte (aufgrund der Messerinformation und dem zeitweisen Verlust seiner Sehkraft aufgrund des Sprays) letztlich in der Angst um sein Leben wild um sich schoss und dabei zufällig mehrfach traf und damit tötete.

Eine strafrechtliche Verantwortung rutscht da schnell in die Fahrlässigkeit. Was ist dann? Wie bekomme ich dann als Polizei die Angehörigen, Freunde des Erschossenen und die aufgebrachten Menschen befriedet? Wer übernimmt die Verantwortung für die falschen Handlungen?

Verantwortung ist ein sozialer Prozess, der Unsicherheit und Entlastung aufsaugt, um Handlungen möglich zu machen. In Oldenburg lagert die oberste Polizeiverantwortung beim dortigen Polizeipräsidenten.

Kommt es dazu, dass keine individuelle Schuld am Tod des jungen Lorenz vorliegt, muss der Polizeipräsident seine Verantwortung übernehmen und gehen.

Andreas Arnhold

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen