brief des tages:
Essenzieller Beitrag
„Remigration“ ist jetzt Parteiräson“, taz vom 13. 1. 25
Wer mit offenen Augen durch unsere Einrichtungen – ob Krankenhäuser, Altenheime oder Kindergärten – geht oder in Bereichen wie der Gastronomie, auf Baustellen oder in Schlachthöfen unterwegs ist, bemerkt schnell: Ohne die Arbeit ausländischer Fachkräfte und Arbeitskräfte stünde vieles still. Wenn wir die Fantasie aufbringen, uns vorzustellen, dass diese Menschen nicht bei uns wären, wird deutlich, wie essenziell ihr Beitrag für das Funktionieren unserer Gesellschaft ist. Statt über Remigration zu sprechen, sollten wir vielmehr darüber nachdenken, wie wir ein Umfeld schaffen können, in dem Zuwanderung als Chance begriffen wird.
Denn Zuwanderung bedeutet nicht nur Arbeitskraft, sondern auch kulturelle Vielfalt und neue Perspektiven und Innovationskraft. Menschen, die ihr Leben und ihre Zukunft in einem fremden Land gestalten, bringen häufig eine bemerkenswerte Motivation mit. Sie bei ihrer Ankunft in Deutschland mit einem Willkommensgruß zu empfangen, wäre eine Geste der Dankbarkeit und auch eine kluge Investition in die Zukunft unseres Landes.Martin Scheuerl, Bad Reichenhall
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen