brief des tages:
Ein Masterplan fehlt
„Opfer der Agenda“, taz vom 19. 7. 24
Die Analyse von Ulrike Winkelmann spannt einen zu kurzen Bogen. Zum einen bleibt das „Verkaufsproblem“, das im Übrigen nicht nur die Grünen, sondern sämtliche Ampelparteien haben, auch ein wenig hausgemacht, indem viele Spitzenpolitiker:innen lieber in wenig erkenntnisreiche TV-Talkshows gehen, anstatt sich zum Beispiel in Berlin in eine U-Bahn zu setzen und dort ein ungefiltertes Meinungsecho seitens der Bevölkerung einzuholen.
Zum anderen kann trotz einer veränderten europäischen Agenda durch die Themen Krieg und Migration ein Paradigmenwechsel wie etwa beim Klimaschutz doch im Sinne einer durchdachten Strategie sehr viel bewirken, da andere Länder wie Dänemark sehr erfolgreich damit sind, indem sie die Bevölkerung nicht mit dem moralischen Zeigefinger erziehen wollen, sondern positive Anreize und kreative Ideen nutzen, die insbesondere in den größeren Städten die Lebensqualität deutlich erhöhen. Deshalb hilft den Grünen nur ein echter Masterplan aus der Misere, um verlorengegangenes Vertrauen zurückzugewinnen, der vor allem ein bodenständiges und reflektiertes Auftreten beinhalten muss! Rasmus Ph. Helt, Hamburg
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