brief des tages:
UNO falsch verstanden?
„Berichte über den Nahost-Konflikt: Ihre Heiligkeit, die UNO. UNO-Berichte und die Aussagen von UNO-Experten werden fast nie hinterfragt. Das Beispiel Israel zeigt, warum sich das dringend ändern muss“,
taz vom 2. 7. 24
Miriam Dagan hat in ihrem Debattenbeitrag den Eindruck erweckt, es habe nie die Gefahr einer Hungersnot in Gaza bestanden. Die Warnung der IPC (Integrated Food Security Phase Classification) vor einer „drohenden Hungersnot in Gaza“ sei im neuen Bericht der IPC „korrigiert“ worden. Dieser neue Bericht spricht aber von „wichtigen Entwicklungen“, die seit dem März stattgefunden haben. Man erinnere sich an Hilfslieferungen aus der Luft und über das Mittelmeer und an den internationalen Druck auf die israelische Regierung, die auf dem Landwege blockierten Hilfslieferungen endlich passieren zu lassen. Dass zunehmend Hilfslieferungen den nördlichen Gazastreifen erreicht haben, ist doch eher ein Erfolg der internationalen Bemühungen. Der neue Bericht der IPC, auf den sich Miriam Dagan bezieht, endet übrigens wie folgt: „However, the situation in Gaza remains catastrophic and there is a high and sustained risk of famine across the whole Gaza Strip.“ Winfried Klingelhöfer
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