brief des tages:
Tauglichkeitstests
„Die Zahl der Toten im Verkehr ist viel zu hoch“, taz vom 13. 3. 24
Eine neue Diskussion über Altersgrenzen beim Führen von KfZ bricht ja immer wieder auf, wenn ein alter Mensch in einen Unfall verwickelt wird. Im genannten Fall ist mir bis auf das Alter und die Tatsache, dass vielleicht grob fahrlässig gehandelt wurde, nichts weiter bekannt. Grobe Fahrlässigkeit kann man im Verkehr häufig erleben; zum Glück ist sie oft folgenlos. Sie ist nicht altersabhängig. Junge Autofahrende erscheinen in der Unfallstatistik überproportional oft, dennoch kommt niemand auf die Idee, Autofahren erst ab 25 zu erlauben.
Wenn man Tauglichkeitstest einführen will, dann muss man sie flächendeckend über alle Altersgruppen ausführen. Geht man einmal davon aus, dass diese Testflut überhaupt bewältigt werden kann, dann muss man nüchtern fragen, welchen Gewinn dies wirklich bringt. Wie viele Unfälle gehen auf körperliche Unzulänglichkeit zurück, wie viele auf Unfähigkeit, Risiken abzuschätzen und risikobewusst, vorsichtig und angemessen ein Kraftfahrzeug oder ein Fahrrad zu führen. Eine entwickelte Infrastruktur (separate Radwege, Schwellen, Poller) halte ich für wichtiger. Hans N. Wolffgang, Burg
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