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brief des tages

Überfälliges Umdenken

„Auf Welt ohne Wachstum einstellen“, taz vom 22. 2. 24

Auch ich kann mich gut erinnern, dass „der Einführung der mit drastischen Einschnitten verbundenen Hartz-Gesetze durch die rot-grüne Regierung vor fast 20 Jahren das Schlechtreden des Wirtschaftsstandorts vorausging.“ Dafür gab es sogar Applaus von der Gegenseite. Das Interview mit Niko Paech wird nicht nur mir, sondern vielen taz-Fans guttun, nur die aufgeregte Gesellschaft wird es kaum erreichen, Regierung und Opposition eingeschlossen. Ist ein Wachstum von nur 0,2 Prozent tatsächlich unser größtes Problem? Weniger Wachstum ist noch keine Rezession, wird aber gern so bezeichnet, gut für schlechte Stimmung, die man wohl gern noch befeuert. Die täglich strapazierten Begriffe wie Wettbewerbsnachteil und -fähigkeit, die diese Stimmung weiter anheizen, kommen in den taz-Beiträgen erst gar nicht vor, die Rede war ja auch nur von Deutschland. Aber es betrifft uns alle, überall, denn endloses Wachstum kann es nicht geben. Wir leben in einer (über)globalisierten Welt. Müsste da nicht der wohlhabende Teil dieser Welt endlich beginnen, sich geschlossen am überfälligen Umdenken zu beteiligen?

Dieter Stompe, Erfurt

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