brief des tages:
Profit für die Natur
„Die Natur gehört nicht dem Menschen“, taz vom 11. 12. 23
Wenn Tilo Wesche fordert, Natur zu bezahlen, dann funktioniert das leider nicht. Wir tauschen uns mit Natur nicht mit Geld aus, denn Geld hat für Natur keine Bedeutung – sondern nur für ihren Besitzer. Übrigens hat die meiste Natur, also Luft, die Meere, Gebirge gar keine/n Besitzer/in. Übrigens hatte schon Adam Smith, der 1776 die erste ökonomische Theorie aufgeschrieben hat, diesen Fehler gemacht. Wir geben ständig Natur unsere materiellen Abfälle und Abgase zurück, bezahlen können wir aber nur ihren Besitzer. Unseren Stoff-Wechsel mit Natur rationeller gestalten heißt daher, ihr so wenig wie möglich zu entnehmen, im Voraus zu beachten, so wenig wie mögliche Schäden anzurichten und nicht nur auf einen Profit für Menschen zu zielen, sondern auch für Natur, aber nicht in Geld, einer sehr nützlichen, aber auch sehr volatilen Erfindung von Menschen vor 7.000 Jahren, sondern in physikalisch exakt definierten Größen. Und wenn philosophiert wird, dass „Natur nicht dem Menschen gehört“, dann wird dabei die gedankliche Trennung zwischen natürlichem Menschen und seinen Lebensgrundlagen nicht beseitigt. Irene Schöne, Kiel
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