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brief des tages

Wohnungsmarkt Berlin

„Berliner Wohnungsbündnis: Es ist gescheitert“, taz vom 19. 8. 23

Endlich wird hier einmal Tacheles geredet. Eine freiwillige Selbstverpflichtung funktioniert einfach nicht bei Finanzinvestoren mit Verpflichtung gegenüber ihren internationalen Aktionären, an die ein erheblicher Mietanteil ausgeschüttet wird. Eine soziale Orientierung im Hinblick auf die Mieterschaft würde das Geschäftsmodell konterkarieren. Betroffene wissen schon seit Langem, was von solchen Versprechungen zu halten ist, und in Zeiten hoher Zinsen sind Mieteinnahmen das Einzige, was die hoch verschuldeten Zocker noch über Wasser hält. (Investitionen in Neubau sind gestoppt und Instandhaltung des Bestands auf ein Minimum reduziert). Die mangelnde Bereitschaft des Senats, sich dieser Realität zu stellen, macht uns Mie­te­r:in­nen wütend und wird zu zunehmenden sozialen Spannungen führen. Statt weiter auf nicht erfüllbare Neubauprojekte zu hoffen, wäre es jetzt sinnvoll, den Wohnungsbestand zu schützen und endlich statt immer weiterer Ausweichmanöver mit Mut und juristischer Expertise den Volksentscheid zur Vergesellschaftung zügig in einen Gesetzentwurf zu gießen.

Barbara von Boroviczeny, Berlin

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