brief des tages:
Bauern ohne Naturschutz?
„Bauernverband gegen EU-Naturschutzpläne“, taz vom 29. 6. 23
Der deutsche Bauernverband tagte in Münster – und vermied den Blick auf das Münsterland und auf die Realität.
Die geplanten Flächen für den Naturschutz gefährden die Ernährungssicherung nicht im Geringsten, vielmehr blockiert die Landwirtschaft selbst die Flächen. Im Münsterland werden auf nur 14 Prozent der Agrarflächen Nahrungsmittel für den direkten menschlichen Verzehr angebaut; auf 46 Prozent der Flächen wächst Viehfutter, etwa um 500 Prozent des hiesigen Schweinefleischbedarfes zu erzeugen, auf weiteren 30 Prozent wachsen Pflanzen für Biogasanlagen.
Und: Der angeblich erwünschte Ausbau der EU-Förderung für die umweltfreundliche und die Artenvielfalt fördernde Landwirtschaft wurde immer wieder auf Druck der Agrarindustrie zugunsten der sogenannten Flächenpauschalen ausgebremst. In der Zeit des größten Artensterbens der Menschheitsgeschichte, gerade auch in unserer Agrarlandschaft, verteidigt der Deutsche Bauernverband die Interessen der Agrarindustrie.
Den Schaden haben kleinbäuerliche, nachhaltig wirtschaftende Höfe – und die Natur. Detlef Lobmeyer, Nabu Münster e. V.
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