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brief des tages

Wachstum ohne Raubbau?

„Praktisch provokant, theoretisch schlecht“, wochentaz vom 15. 4. 23

Dass Kapitalismus Wachstum braucht, stimmt; dass dies mit steigendem Ressourcenverbrauch und einem schädlichen Energieverbrauch einhergehen muss – stimmt nicht. Angesichts des kleinen Zeitfensters, das uns bleibt, ist das zum Ziel führende Thema die Obstruktion der mächtigsten Konzerne und Wirtschaftsakteure gegen die Klimawende. Sie investieren immer noch überwiegend in fossile Energien und sind die derzeit Verantwortlichen für das dynamische Fortschreiten von Klimaschädigung und Naturzerstörung. Dagegen erscheinen alle ergriffenen Maßnahmen fast aussichtslos. Und diese Hoffnungslosigkeit, die Machtlosigkeit der Politik, ist auch der Grund dafür, dass die Bewegung für Klimagerechtigkeit so geringen Zulauf hat, aber viele schlaue Ratgeber. Wenn die 100 Mächtigsten sich auf Klimagerechtigkeit einlassen würden und sofort alles, was dagegen wirkt, unterließen, wäre das kleine Zeitfenster für die Einhaltung des 1,5-Grad-Ziels erfolgreich zu nutzen. Diese 100 hätten die Macht, das Geld und das Know-how dafür. Was heute Kapitalismus bedeutet, wird von sehr wenigen beherrscht. Burkhart Braunbehrens, Ebertsheim

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