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brief des tages

Bäume als Bauernopfer?

„Energieschub für die Pollen: Die Klima­krise verstärkt das Risiko, an Heuschnupfen und Asthma zu erkranken. Was können wir dagegen tun?“, taz vom 3. 3. 23

Wohin führt diese Diskussion? Bäume als Bauernopfer? Die „Gewächse mit geringem Allergierisiko“, die in diesem Text genannt werden, sind leider als Exoten fast wertlos für unsere heimischen Insekten, wie der Gingko zum Beispiel: Auf Gingkobäumen hat die Autorin einer Studie zur Insektenvielfalt in Baumkronen von heimischen und nicht heimischen Stadtbäumen leider „nicht ein einziges Insekt gesehen“, wie sie in einem Vortrag zu ihrer Untersuchung berichtete (Zentrum Stadtnatur und Klimaanpassung, TU München). Für die Artenvielfalt wäre es daher besser, wenn man die eigentlichen Ursachen und Verstärker für Allergien bekämpfen würde: Luftverschmutzung, Ernährung, Belastung durch Chemikalien. Obwohl Birken oder Hasel im Wohnumfeld eher weniger geworden sind, nehmen Allergien trotzdem immer mehr zu.

Mich erinnert die Diskussion an die Vernichtung von westdeutschen Alleen vor Jahrzehnten, weil die Autolobby meinte, die Bäume wären für Autofahrer gefährlich.

Petra Ludwig-Sidow, Ammersbek

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