brief des tages:
Wasserknappheit in Deutschland
„Das Ende der Poolparty“, taz vom 9. 7. 22
Das Grundwasser in Teilen Deutschlands ist auf dem historisch niedrigsten Stand. Kein Wunder, wenn man sich die extremem Hitzewellen ansieht, die immer wieder über Deutschland fegen. Jetzt fordern einige Ministerpräsident*innen auf, Wasser zu sparen und es zum Beispiel nicht mehr für die Bewässerung des Gartens zu verwenden, klingt logisch. Doch jedes Mal, wenn ein*e Spitzenpolitiker*in genau das tut, lenkt er ab, vom eigentlichen Problem: der Industrie, insbesondere der Energiebranche. RWE, der deutsche Kohlegigant, verbraucht allein etwa so viel Wasser, wie 10 Millionen Menschen. Das Wasser wird verwendet, um Millionen Tonnen Kohle aus der Erde zu baggern und zu verbrennen. Insgesamt verbraucht die Industrie etwa vier Fünftel des deutschen Wassers, ein signifikanter Teil davon für Energie. Jetzt könnte man zum Beispiel die Atomkraft, die keine Millionen Tonnen Rohstoffe benötigen nennen, doch auch AKWs sind an Wasser als Kühlflüssigkeit gebunden. Die einzigen Energiequellen, die nicht an Wasser gebunden sind, sind die erneuerbaren Energien. Luca Barakat, Marquartstein
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