brief des tages:
Twitterkauf von Musk: Wem gehört die Welt?
„Das Recht des Lauteren. Mit Twitter kauft sich der Multimilliardär Elon Musk einen Teil der digitalen Öffentlichkeit“,
taz vom 30. 4. 22
Musks Twitter-Einkauf macht’s möglich: Eigentum bestimmt, grenzenlos – über alle Grenzen hinweg. Gewaltenteilung, damit fing die Neuzeit an. Wir würden es heute Risikostreuung nennen. Mit Geld kann Gewaltenteilung in unserer Zeit rückgängig gemacht werden. Das auf Kapitalakkumulation beruhende Wirtschaftssystem, überall – auch in Russland und China –, führt zu Oligarchen und Superreichen. Sie werden zum Risiko in der Gesellschaft. Elon Musk nennt sein Eigen: ein Kommunikationssystem, ein Raumfahrtunternehmen, Autofabriken. Wenn er demnächst Geoengineering betreiben wollte, an der Gesellschaft vorbei, wer sollte ihn hindern? Eigentum entmündigt die Gesellschaft. Aber wer zieht die Reißleine? Vermögen über 1 Milliarde Dollar sollte an die Nationalstaaten fallen, am sinnvollsten an die UNO, um skandalöses Eigentum dem Erhalt der Zivilisation zuzuführen. Von Hans Magnus Enzensberger stammt der Satz: „Jede gute Sache wird falsch, sobald wir sie zu Ende denken.“ Klaus Warzecha, Wiesbaden
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