brief des tages:
Schrumpfen des Pendelverkehrs
„Ampel uneins über Pendlerpauschale“, taz vom 21. 2. 22
Es gibt Dauerthemen, die Pendlerpauschale ist eines davon. Der Staat kommt dafür auf, wie auch für das Dienstwagenprivileg. Die finanzielle Unterstützung all derer, die wegen ihres Jobs Auto fahren müssen oder wollen, bezahlen wir alle, auch diejenigen, die gar nichts davon haben. Ist das gerecht? Autofahrern sind die aktuellen Preiserhöhungen nicht weiter zuzumuten, sagen die einen, der Staat muss sparen, sagen dieselben. Soll er, dann aber bitte konsequent! Niemand kommt auf die Idee zu fragen, warum überhaupt die Allgemeinheit für diese Subventionen aufkommen soll. Würde die Arbeitskraft als das geschätzt, was sie wert ist („händeringend“ wird danach gesucht), sollte es doch selbstverständlich sein, dass ebendiese Arbeitskraft nicht nur Anspruch auf Einkommen hat, sondern zusätzlich auf einen Ausgleich für entstehende Fahrtkosten. Personalverantwortliche könnten bei Bewerbungen dann ja auch einen Blick auf den Wohnort werfen, wenn sie Kosten sparen wollen. Ein nützlicher Nebeneffekt könnte das Schrumpfen des Pendelverkehrs sein. Wäre doch auch was. Dieter Stompe, Erfurt
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