piwik no script img

brief des tages

Die Hohenzollern-Schuld

„In der Sichtachse Hitlers: Wie braun waren die Hohenzollern?“, taz vom 18. 12. 21

Der Adel als Stand wurde 1919 abgeschafft, aber das weitere Führen des Titels als Teil des Namens erlaubt. Nicht durchsetzen konnte sich der wunderbare Vorschlag des Anarchisten Erich Mühsam, dass ab sofort jeder einen Titel seiner Wahl führen dürfe. Aber es gibt heute einen Georg Friedrich, der den Namen „Prinz von Preußen“ trägt. Jetzt stellt dieser Prinz, der kein Prinz ist, im Namen des Hohenzollernclans – oder sollte man sagen: der Familienbande? – Entschädigungs- und Rückgabeforderungen wegen Enteignungen, die nach 1945 auf dem Gebiet der späteren DDR von der sowjetischen Militärverwaltung vorgenommen wurden. Im taz-Interview zeigt Stephan Malinowski die erdrückende Beweislage, derzufolge diese Ansprüche unbegründet sind wegen einer Mitverantwortung des Clans für den „Sieg“ der NSDAP und Hitlers im Jahre 1933. Alle beteiligten staatlichen Stellen sind aufgefordert, keine Kompromisse einzugehen und keine gerichtlichen oder außergerichtlichen Vergleiche abzuschließen! Soll doch endlich die Schuld der Hohenzollern nicht nur politisch und moralisch, sondern „rechtskräftig“ festgestellt werden! Dietrich Manstetten, Münster

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen