brief des tages:
Die Politik reagiert zu spät
„Die Last der ganzen Gesellschaft“,
taz vom 26. 11. 20
Liebe taz Leser*innen, ich studiere Soziale Arbeit und ich bin wütend und enttäuscht darüber, wie sich die Politik in dieser Zeit verhält, explizit in diesem zweiten Lockdown. Mich macht es wütend, dass die Politik nur den aktuellen Zeitpunkt der Pandemie beachtet. Wieso wurde nicht viel früher was gemacht? Warum wurde nicht mehr Geld ins Gesundheitssystem gesteckt und warum wurde nicht direkt nach dem ersten Lockdown reagiert, als klar war, dass es zu wenig Pflegepersonal in Krankenhäusern gibt? Wäre es nicht schlau gewesen, Menschen aus Sozialberufen dazu zu befähigen, in Akutsituationen als Pflegeassistent*innen in Krankenhäusern das Pflegepersonal zu unterstützen? Und was ist mit den Spätfolgen der Pandemie? Senioren vereinsamen und ihre kognitiven Fähigkeiten sinken. Mütter und Väter leiden unter Burn-out, weil sie den Job und die Kinderbetreuung nicht unter einen Hut bekommen. Junge und einsame Menschen lassen sich Antidepressiva verschreiben. Ich würde mir wünschen, dass die Politik uns als Menschen sieht, die auf soziale Kontakte angewiesen sind, um gesund zu bleiben. Klara Birks, Vechta
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