brief des tages:
„Eine Schweinerei und eine Pest“
„Fleisch saubillig“, taz vom 12. 9. 20
Die Schweinemastindustrie in Deutschland produziert zum größten Teil für den Export. Die Schweinezüchter geraten in große Schwierigkeiten, weil China die Einfuhr von deutschem Schweinefleisch untersagt, denn China ist der größte Abnehmer deutschen Schweinefleischs.
Da fragt man sich doch, wird die deutsche Agrarindustrie subventioniert, wird hier das Land mit der ungeheuren Menge an Gülle belastet, werden hier Tiere in unmenschlicher Art gehalten und gequält, damit die Chinesen billiges Schweinefleisch bekommen? Ist es sinnvoll in Deutschland, in Europa eine Agrarindustrie zu fördern, für die die Versorgung der eigenen Bevölkerung nebensächlich ist, die alle Vorteile des Standorts nutzt, die Umwelt in hohem Maße belastet und die Kosten der Renaturierung der Allgemeinheit überlässt, um maximalen Profit zu machen.
Die Industrialisierung der Landwirtschaft treibt den verantwortungsvoll produzierenden Bauern in den Ruin und zerstört die Selbstversorgung in den Entwicklungsländern, aus denen die Menschen fliehen.
Wolf Schillinger, Hamburg
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