piwik no script img

brief des tages

Wie flieg ich nach Florenz?

„Klimaschutz im Flugverkehr fehlt: Es stinkt zum Himmel“, taz vom 15. 6. 20

Gerne bin ich als Bürger bereit, die Lufthansa mit meinen Steuergeldern zu retten. Voraussetzung für diese Bereitschaft wäre allerdings eine zukunftsgerichtete, soziale, aber auch ökologische Unternehmenspolitik. Die Realität sieht anders aus: Meine Tochter möchte zur Fortsetzung ihres Freiwilligenjahres in Italien von Deutschland nach Italien (Florenz) fliegen, da eine Fahrt mit der Bahn zum gewünschten Zeitpunkt noch nicht möglich ist. Wieso ist ein Flug von Düsseldorf nach Florenz mit Zwischenstopp in München günstiger als ein Direktflug von München nach Florenz – in derselben Maschine? Für einen Menschen aus dem Raum Erfurt ist es günstiger, mit dem SUV nach Düsseldorf (circa 400 km) zu fahren und dann noch ein bisschen durch die Luft zu gondeln, um nach Florenz zu kommen, als direkt von München (circa 400 km) zu fliegen. Der homo oeconomicus ist auf einigen Gebieten einfach nicht l­ernfähig. Mittlerweile ahne ich, warum sich die Lufthansa und ihre Lobbyisten so gegen eine Beteiligung des Bundes am Unternehmen gewehrt haben.

Marco Frunzek, Rostock

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen