brief des tages:
Viel Erfolg, Hetty Berg!
„Hetty Berg wird neue Chefin des Jüdischen Museums in Berlin“, taz vom 28. 11. 19
Liebe Genoss/innen, mir ist in diesem Artikel der Ausdruck „umstrittene Jerusalem-Ausstellung“ aufgestoßen. Ich habe die ausgezeichnete Ausstellung gesehen. Sie hat wissenschaftlich das Ziel verfolgt, verschiedene Perspektiven auf diese uralte kosmopolitische Stadt zu geben.
Anders als in totalitären, propagandistischen Systemen existiert die Vielfalt in Jerusalem seit je her. Es existiert nicht nur eine Sicht. Es gibt die oder den Andere(n), die es in ihrem/seinem Existenzrecht und in ihrer/seiner Würde zu respektieren und zu schützen gilt. Am Ende der Ausstellung gab es eine große Wand, wo man in Anlehnung an die Klagemauer Eindrücke und Wünsche ausdrücken konnte. Sie war übersät von Wünschen des Friedens. Niemand wünschte sich die Feuerung des Direktors oder das Verbot der Ausstellung. Die Trump- und Netanyahu-nahen Instanzen, die sich dafür eingesetzt haben, machen meines Erachtens die Ausstellung nicht umstritten. Wenn die AfD die taz kritisiert, macht das aus euch auch keine umstrittene Zeitung. Hetty Berg viel Erfolg, mazel tov für die Ernennung!
Caspar Knieper, Frankfurt a. M.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen