brief des tages:
Wen soll ich denn wählen?
„ Der Klimawandel passiert in unserem Vorgarten“, taz vom 30. 8. 18
Mit Interesse habe ich das Dossier Klima gelesen und auch das Interview mit Friederike Otto zu ihren Forschungen zum Klimawandel. Wahrscheinlichkeiten vergleichen mit der Erkenntnis, dass der Klimawandel nicht in ferner Zukunft stattfindet, sondern in unseren Vorgärten.
Allerdings teile ich ihre Ansicht ganz und gar nicht, dass es das Wichtigste ist, an den Klimawandel zu denken, wenn man wählen geht. Ja, wen soll ich denn wählen, um den Klimawandel einzudämmen und aufzuhalten? Wenn das so einfach wäre, müssten wir heute nicht mehr über das 2-Grad- oder 1,5-Grad-Ziel reden. Warum reagiert sie so zögerlich beim Thema Verzicht des Einzelnen und ermuntert noch: ein Flug mehr oder weniger im Jahr, nicht so schlimm.
Individuelle Freiheit bedeutet verdammt viel Verantwortung tragen, ob als Bürger*in oder Politiker*in. Da kann ich der Frage von Manfred Kriener in seinem Beitrag („Gaudi statt Katastrophe“) nur zustimmen: „Wie wollen wir alle eigentlich durch dieses Jahrhundert kommen?“ Verantwortung abgeben funktioniert nicht, daher: Nehmen wir sie ernst, jetzt gleich! Mechtild Lutze, Berlin
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