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brief des tages

Grundschulleitung in Teilzeit? Warum nicht?

betr. „Direktorin wird keine von allein“, taz vom 28. 12. 18

Mit dem Lehrerberuf sind bestimmte (irrige) Vorstellungen verbunden, zum Beispiel die leichtere Vereinbarung von Familie und Beruf (nur halbtags außer Haus arbeiten, die Unterrichtsvorbereitung läuft zu Hause und die eigenen Kinder spielen nebenan, in den Ferien immer frei).

Im Lehreralltag erweisen sich diese Vorstellungen dann nur als beschränkt realitätsnah, und so ist es kein Wunder, wenn ganz viele Grundschullehrerinnen 2/3 – oder 3/4-Stellen besetzen, d. h. Teilzeitarbeit bevorzugen, und es wird keine Veränderung angestrebt, weil dieser Beruf unter anderem unter diesem Gesichtspunkt der Familienfreundlichkeit ausgewählt wurde.

Nicht nur die Einstellungen der Frauen müssen sich verändern (mehr Selbstbewusstsein, weniger Angst vor unangenehmen Entscheidungen als Chefin, usw.), sondern auch Umfang und Inhalte der Tätigkeiten müssen den Lebensplanungen von Frauen angepasst werden.

Sonst werden sich auch in Zukunft nicht genügend Schulleiterinnen finden. Birgit Schmidt Graf Berghe v. Trips, Kerpen

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