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boulevard der bestenLuisaFaust

Die tazzigsten taz-Mitarbeiter:innen sind solche, die irgendwie sehr viel Diverses (sic!) machen. Übergreifendes, Aushelfendes, Checkendes an vielen Ecken. So eine ist diese Kollegin, 2018 kam sie in unser Haus an der Friedrichstraße 21: Luisa Faust ist die Generalistin des Erdgeschosses. Sie sagt selbst, karg und kompetent in einem: „Ich bin bei fast allem dabei, was im Parterre so passiert. Manchmal spiele ich Feuerwehr und springe vom Empfang zum Tresen der taz Kantine und von dort zum taz-Shop, aber hauptsächlich sehe ich mich als Veranstaltungsplanerin und Organisatorin.“ Das ist fast zu bescheiden formuliert: All dies gelingt ihr nur, weil sie alles in fettester Ruhe macht, ohne auch nur eine Viertelsekunde absichtsvoll Stress oder Überforderung zu verströmen.

Sie wurde in Bückeburg geboren, ein Flecken zwischen Berlin und Köln gleich hinter Hannover. Aufgewachsen in einer kleinen Stadt mit dem Namen Hessisch Oldendorf und zur Schule gegangen in Hameln an der Weser. Die Wochenenden hat sie, so verrät sie, „meist im Wald verbracht“ – und sie kann fast alle Laubbäume bestimmen, „viele sogar im unbelaubten Zustand“. Erst in der Ferne, während ihrer Zeit bei European Studies im niederländischen Maastricht oder jetzt in Berlin, erkannte sie, „dass das Weserbergland soooo schön ist, das war für mich eine neue Erkenntnis“.

Seit Mai hat sie, die junge Kollegin aus dem Weserbergland, ihre besondere Bestimmung gefunden. Die taz Talks, das taz-Talkfernsehen (zu finden auf taz.de/talk), hat sie im Hintergrund als „Zuschauerombudsfrau“, als Sammlerin hinter den Zooms mit Gästen und Moderation von Publikumsfragen und Statements – die sie dann mit Verve den im Bild Sichtbaren per Chat zukommen lässt. Sie macht auch dies, nun ja, fast beschämend perfekt, weil sie sieht, was geht: „Die taz ist für mich ein Ort voller Möglichkeiten. Es gibt viel Raum, Sachen auszuprobieren. Ich habe das ganz persönlich erlebt – wenn man sich was zutraut, darf man sich auch einfach mal dranmachen. Und auch, wenn es um neue Projekte geht – das während Corona entstandene, mal eben so aus dem Boden gestampfte taz Talk-Projekt zum Beispiel, beeindruckt mich sehr.“ Und sie uns, wie schon angedeutet.

Die bekennende Europäerin, fließend Englisch und Niederländisch sprechend, wünscht man sich für alle möglichen Projekte – mit ihr kann das ja alles nur gelingen. Und für berufliche Heimat namens taz wünscht sie vor allem dies: „Weiterhin so viel Mut und beständiger Veränderungswille.“ Jan Feddersen

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