boulevard der besten: Peter Rohrmann jr.
Vor bald neun Jahren kam er zur taz, er war zuvor im Gastronomischen beschäftigt, hatte auch als Administrator Ahnung vom IT-Business – aber nach der ersten Probeschicht, im taz Café noch im alten Haus, so erzählt er, „hatte ich den Eindruck, dass es dort eine besondere Atmosphäre unter den Kolleg:innen gibt, die ich vorher nicht so kennengelernt hatte“. Damit meinte er nicht den überall und nirgends geäußerten Teamgedanken, auf den es ankomme. Peter Rohrmann jr., vor fast 49 Jahren in Bad Harzburg geboren, meint damit „etwas, das über bloße Kollegialität hinausgeht. Hier habe ich auch schon gelernt, dass nicht jede/r auf einer festgelegten Position verankert sein musste – wenn der Koch mal krank war, ist der Spüler eingesprungen, war der Spüler krank, bin auch ich mal eingesprungen.“
Ein feiner, ausgesprochen nicht auf persönlichen Glanz erpichter Kollege, dieser Mann, der Bilder von glamourösem Leben gern als Inspiration nimmt und mit der Haltung aufgewachsen ist, aus nichts oder wenig viel zu machen: Rohrmann ist inzwischen neben seiner Arbeit in der taz Kantine der Maestro der technischen Ermöglichung des ja erst kürzlich etablierten Veranstaltungsformats taz Talk. Das neue journalistische Format der taz wäre ohne ihn nicht möglich. Hakt etwas, etwa in puncto Tonspur oder Bildqualität – er behält gute Laune. Das ist nicht hoch genug zu schätzen. Er fühlt sich, in diesem Sinne, gut in der taz aufgehoben. Ein besonderer Spirit herrsche in der taz, so sagt er: „Grundsätzlich ist mein Eindruck, dass die taz es allen Mitarbeiter:innen zutraut und ermöglicht, starke taz-Momente zu erleben, einen ganz eigenen Beitrag zu Meinungsvielfalt zu schaffen, egal ob mit oder ohne Ausbildung. Die taz scheint da amerikanischer zu sein, als ihr bewusst ist. Wenn die Frage lautet: Kannst du das?, und man sich die Lösung des Problems zutraut, dann bietet die taz auch entsprechende Unterstützung.“
Er ist, nebenbei, das Kind eines deutschen Vaters und einer jugoslawischen Mutter, Vater einer 13-jährigen Tochter – und nennt sich selbst manchmal „Jugo“, eine kollegiale, keineswegs superidentitäre Selbstzuschreibung. Geht man mit ihm vor der Tür rauchen, darf man für den Moment den Titel des Ehrenjugo erwerben. Der Hobbymusiker, Ex-Medizinstudent, Pflegehelfer im Krankenhaus, Komponist und Publizist von zwei Singles im Elektropopbereich hatte dereinst Open-Air-Clubauftritte mit seiner Band . Rohrmann war nie der Mann, der „was mit Medien machen“ wollte, sondern, wenn man so will, Neugierling mit vielen Möglichkeiten – die er zu nutzen weiß, mit Lust.
Mehr als drei Dutzend taz Talks wird er vor der Sommerpause über die Onlinebühnen gebracht haben. Er ist einer, für den es lohnt, Teil der taz zu sein. Jan Feddersen
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