biker’s love parade: Letzter Aufruf
Die Love Parade ist tot, es lebe die Velo-Parade. Nach all den Ankündigungen ist jedenfalls Großes zu erwarten. Nach Christopher Street Day, Hanfparade oder Kulturen-Karneval will nun auch die traditionelle Berliner Fahrrad- Sternfahrt des ADFC (Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club) Kurs aufs bunt dröhnende Massenspektakel nehmen. Dazu gehören auch Superlative: Auf 500 Kilometer eigens abgesperrtem Straßenland nimmt der „weltgrößte Fahrrad-Event“ morgen seinen Lauf. Unter dem Motto „Respekt für Radler“ – Dr. Motte hätte es nicht besser formulieren können – sollen in diesem Jahr 250.000 Fahrradfreunde in die Hauptstadt bewegt werden. Die Organisatoren hoffen, dass der pedalbetriebene Protest-und-Party-Umzug dabei nicht nur größer, sondern auch grooviger und internationaler wird: Gäste aus New York, London und Eberswalde – vereint am anschließenden „European Bike Day“. DJ-Bühnen, Buden und Bands schmücken die Zielgerade am Tiergarten. Ein bekanntes Bild. Die Sternfahrt, die im vergangenen Jahr 100.000 Radfahrer auf die Berliner Straßen holte, solle deshalb auch imagemäßig die Love-Parade-Lücke füllen und wie der Massen-Rave auch „europaweit vom Senat touristisch vermarktet werden“, forderte der grüne Verkehrspolitiker Michael Cramer. Allerdings: Für so manchen Fahrradfunktionär hat das nur noch wenig mit einer politischen Fahrraddemo zu tun – und auch bei den hauptstädtischen Tourismuswerbern sieht man den neuen Radel-Hype eher zurückhaltend. „Für uns ist die Sternfahrt weniger Highlight, sondern ein Baustein in einem fahrradtouristischen Gesamtkonzept, zu dem auch der Mauerradweg oder Touren ins Umland gehören“, sagt Natascha Kompatzki, Sprecherin der Berlin Tourismus Marketing GmbH. Verstärkte Anfragen oder Buchungen rund um das Sternfahrt-Wochenende seien jedenfalls nicht zu verzeichnen. CHRISTOPH RASCH
Mehr Infos unter www.adfc-berlin.de oder www.european-bike-day.com
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