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betr.: Königsköpfe

Die Geschichte ist ein Niedergang: Wer diese These am Kunstobjekt illustriert sehen will, vergleiche die Königsköpfe miteinander. Die Gelbgußarbeit aus dem 16.Jahrhundert ist fein schimmernd und von klassischer Beschränkung auf das Wesentliche. Der Königskopf der Benin aus dem 19. Jahrhundert ist sichtbar gröber gestaltet, am Sockel mit Figuren verziert, zusätzlich zur plastischen Formgebung sind auf der Oberfläche Dekorationsmuster einziseliert und -geprägt, und das Material ist (da in größerer Menge vorhanden, also weniger kostbar) im negativen Sinne verschwenderisch gearbeitet. Die Kunst der Königskultur Benin im Süden Nigerias ist Thema einer Ausstellung, die in Zürich zu sehen war (Museum Rietberg) und derzeit von dort nach Paris wandert (Musee Dapper, 25.April bis 15.September). Der Katalog zur Ausstellung (ca. 30 DM) ist wegen seiner Abbildungsqualität zu empfehlen, die Lektüre allerdings ist nur hartnäckigen Interessenten anzuraten, da die ursprünglich französischen Mitteilungen von Armand Duchateau zu einem verstockten Amtsdeutsch geronnen sind. Auch hier also bedeutet das Fortschreiten vom Original zur Nachahmung einen Rückschritt.

Foto: Hughes Dubois

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