: betr.: Demonstration für die Unabhängigkeit in Vilnius
Rund 1.000 Menschen haben in der Nacht um Montag vor dem Haus der Presse in Vilnius ausgeharrt, um weiter eine Besetzung des Druckereigebäudes durch die Miliz zu verhindern. Nach Informationen der litauischen Nachrichtenagentur Elta wurden bis zum frühen Morgen Volkslieder gesungen und Reden zur Unterstützung der im Gebäude arbeitenden Zeitungsredaktionen gehalten. Die Menge habe sich „äußerst diszipliniert“ verhalten. Seit Sonntag morgen hatten sich Tausende von Bürgern versammelt, um ein Eindringen von Sondereinheiten der Moskau unterstellten Miliz zu verhindern. In der Nähe des Pressehauses waren Militärfahrzeuge geparkt worden, deren Besatzungen am frühen Sonntag morgen in das Druckereigebäude kommen wollten. Druckereiarbeiter verbarrikadierten jedoch die Eingänge und verhinderten die Aktion.
Zehntausende demonstrierten am Sonntag in Klaipeda gegen den Unabhängigkeitskurs der Regierung Litauens. Nach einem Bericht des litauischen Rundfunks vom Montag war die Kundgebung ohne Zwischenfälle verlaufen.
Ferner haben am Montag Tausende Georgier der 20 Opfer der Niederschlagung einer Demonstration vom 9. April vergangenen Jahres in der georgischen Hauptstadt Tbilissi gedacht. In der Nacht hatten sich rund 100.000 Menschen zu einer Gedenkwache in der Nähe des Regierungssitzes versammelt, wo vor einem Jahr die Demonstration durch Einheiten der Sowjetarmee gewaltsam aufgelöst worden war. In den frühen Morgenstunden wurde die Menge von Truppen des Innenministeriums zerstreut. Am Montag, der in Georgien Staatstrauertag ist, fanden dann ein Protestmarsch und eine Kundgebung statt.
Das Bild zeigt Teilnehmer der Demonstration für die Unabhängigkeit am Wochenende.
Foto: ap
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