berliner szenen: Berliner Promilisten
Hermann fehlt
Es gehört zum Jahreswechsel zu den Ritualen der Stadtzeitungen: Berliner Prominente zu listen. Gut erinnern wir uns an die 98 Köpfe („Köpfe 98“) aus der Zitty 97/98, der ein Jahr später 99 Köpfe folgten, dann aber keine mehr. Dass Zitty im 2000 Probleme mit dem Köpfeln bekommen würde, war klar: 100 Köpfe oder 0 Köpfe? Diesmal ließ Zitty nur noch 10 Promis in die Zukunft gucken und beschränkte sich auf Autorenrückblicke. Wie jedes Jahr das Highlight: die Köpfe des Filmteams! Dafür gingen Prinz und Tip wieder in die vollen. Prinz wartet mit einer Top 150 der „Macher der Stadt“ auf, die leider eine Mogelpackung ist: Nennungen gab’s nur 51, erst die „69 Paar Beine“ des Friedrichstadtpalast-Ballets oder der „Becker/Sander-Clan“ machen die 150 komplett. Der Tip hingegen recycelt eine Idee aus dem letzten Jahr und listet wieder die „100 peinlichsten Berliner“. Da werden aus „Machern“ wie Ariane Sommer oder Franz-Josef Wagner, „Schleimer, Blender, Nervenschänder“ – ein Schelm, wer denkt, dass Macher und peinliche Promis ein und dasselbe sind, genau wie Prinz und Tip. Einer aber fehlt: Tip-Chefredakteur Karl Hermann, der gut von den peinlichen Berlinern lebt und gern mal den Glamour beschwört, den diese der Stadt verleihen („Berlins neue Partyschnösel“). Doch die Liste ist ja nur ein Scherz, und über sich lacht Hermann halt nicht so gern. Haben wir gelacht. GBA
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