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Michel Foucault irrte. Jean-Luc Nancy auch, wie wir gestern berichteten. Beide irrten, was die Iranische Revolution anging. Foucault, der 1978 nach Teheran gereist war, berichtete voll Enthusiasmus: „Es ist eine Erhebung von Menschen mit bloßen Händen. Sie wollen die gewaltige Last heben, die auf uns allen liegt, vor allem aber auf ihnen, auf diesen Arbeitern und Bauern an den Grenzen des Imperiums: die Last der Ordnung der ganzen Welt.“ Wie, so wurde oft gefragt, konnte ausgerechnet er angesichts der sich früh abzeichnenden totalitären Tendenzen politisch so danebenliegen? Er, der aus der 68er-Revolte gefolgert hatte, dass es künftig nur noch um Mikropolitiken gehen könne. Immerhin: Foucault vollzog schnell eine Wendung, als die rassistischen, antisemitischen und repressiven Realitäten dieser Islamischen Revolution deutlich wurden.